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Grundlagen und Erklärungsansätze über die Wirksamkeit der tiergestützten Pädagogik und Therapie bilden die Biophiliehypothese des Sozialbiologen Edward O. Wilson, das Konzept der Du-Evidenz und Ableitungen aus der Bindungstherorie von Bowlby und Wilson.

 

Die Gefühlslage des Klienten sowie Erfolg, bzw. Misserfolg des Handelns sind an den direkten Reaktionen des Tieres sofort erkenn- und reflektierbar. Konsequenzen können daraus für die gegenwärtige Situation und auch für den Alltagsbereich aufgezeigt werden. So findet ein Transfer der therapeutischen Prozesse auf Alltagssituationen der Klienten statt.

 

Die pädagogisch-therapeutischen Einheiten sind geprägt durch die Triangulierung im Beziehungs- und Kommunikationsdreieck Klient-Therapietier-Therapeut. Maßgeblich für die Intervention ist der bewusste und zielgerichtete Einsatz des Tieres als Mittler innerhalb des jeweiligen Settings. So wird den Bedürfnissen jedes Klienten durch die unmittelbare Kommunikation mit dem Tier sowohl in heilender als auch in fördernder Hinsicht Rechnung getragen.

 

Grundlage meiner tiergestützten Pädagogik und Therapie ist eine hohe Ressourcenorientierung. Aufbauend auf den vorhandenen Ressourcen des Klienten erarbeite ich mit dem Klienten und beteiligten Fachkräften individuelle Therapieziele, die schrittweise erarbeitet werden. Diese Ziele sind vor allem im personalen, emotionalen, sozialen, kognitiven und körperlichen Bereich. Regelmäßige Reflexionen zu Zielerreichung und -adaption sind obligatorisch.

 

 

 

Methodik

Auf der Grundlage des Beziehungs- und Kommunikationsdreiecks wird deutlich, dass neben der Beziehung zur Therapeutin die Beziehung zum Therapietier eine tragende Rolle für den Klienten spielt. Deshalb erhält jeder Klient für die Dauer der Therapie ein Bezugstier.

Das zentrale Anliegen meiner Intervention ist, das Tier als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen und sich mit ihm partnerschaftlich auseinander zu setzen. Für diese Erfahrungen schaffe ich Situationen und Begegnungsmöglichkeiten, in denen die Kontaktaufnahme zwischen Klient und Tier optimale Bedingungen erhält. Grundlegend für mich ist neben einer hohen fachlichen Qualität eine entspannte und wohlwollende Atmosphäre im Stundensetting.

Folgende Methoden können zum Einsatz kommen:

  • Freier Kontakt zum Tier, z.B. auf der Koppel beobachten, im Stall, beim Freilauf
  • Direkter Kontakt durch Pflege, Versorgung, Spiel
  • Gemeinsame Bewegung durch Bodenarbeit oder Agility am Reitplatz, Spaziergänge
  • Reiten oder Kutsche fahren